Darmstadt, 11.09.2024 20:18 Uhr
Reise nach Görlitz vom 29. August bis 1. September
Es ist nicht zu glauben: Wir haben’s geschafft:
Ein Gruppe von 9 Mitgliedern der Elisabeth-Gemeinschaft hat sich aufgemacht, um in Görlitz einige Schwestern zu besuchen, zu denen wir zu DDR-Zeiten ganz engen Kontakt hatten und uns nach der Wende jedes Jahr zu einer Freizeit trafen. Seit Jahren kommt regelmäßig die Frage, wann wir uns mal wieder sehen, und dieses Jahr hat es geklappt.Übernachtung und Frühstück waren für uns Darmstädter im „Flüsterbogen“ bestellt und wir erlebten drei Nächte in völlig unterschiedlichen, wunderbar eingerichteten, alten Räumen.
Unsere Koffer ausgepackt, treffen wir uns vorm Flüsterbogen, ein spätgotisches Portal.
Und gleich probieren wir aus, wie es mit dem Flüstern funktioniert. Die tiefen Rillen im Bogen sorgen für eine gute Weiterleitung der Schallwellen. Flüstert einer an einem Ende des Bogens Worte, versteht der Empfänger diese Worte auf der anderen Seite des Bogens sehr deutlich.
Unsere Koffer ausgepackt, treffen wir uns vorm Flüsterbogen, ein spätgotisches Portal.
Und gleich probieren wir aus, wie es mit dem Flüstern funktioniert. Die tiefen Rillen im Bogen sorgen für eine gute Weiterleitung der Schallwellen. Flüstert einer an einem Ende des Bogens Worte, versteht der Empfänger diese Worte auf der anderen Seite des Bogens sehr deutlich.
Am ersten Abend trafen wir uns im „Dreibeinigen Hund“, hundeähnliches dreibeiniges Wesen, das nach einer alten Sage einmal im Jahr, am Weihnachtstag um Mitternacht in die Stadt Görlitz kam und nach Mittagnacht die Stadt durch das Hundsloch wieder verlies. In der Gaststube ist das Hundsloch zu finden.
Nach einer Vorstellungsrunde gab es bei leckerem Essen, gleich lebhafte Gespräche.
Nach einer Vorstellungsrunde gab es bei leckerem Essen, gleich lebhafte Gespräche.
Peterskirche
Die Kirche St. Peter und Paul, kurz Peterskirche genannt, thront über dem Neißetal. In der morgentlichen Sonne spiegelt sie sich herrlich im Wasser der Neiße.Am nächsten Morgen wollten wir in die Peterskirche. Wir bekamen eine phantastische Führung von einem Gemeindeglied, das begeistert war von seiner Kirche und uns richtig ansteckte.
Nach den lebhaften Informationen durften wir einige Treppen höher zur Orgelempore steigen. Ein Instrument, das es in dieser Ausführung nur einmal auf der Welt gibt, mit vielen Extras in und hinter den Orgelpfeifen: Vogelstimmen, Posaunen, dem Zimbelstern ...
Sonnenorgel
Wir bekamen viele Erklärungen und gleich die musikalischen Beispiele auf der Sonnenorgel zu hören. Ein fantastisches Orgelkonzert.17 Sonnen gibt es auf der Orgel zu entdecken. Um jede Sonne herum sind jeweils gleich lange Orgelpfeifen als "Sonnenstrahlen" angeordnet.
Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Berzdorfer See, der auf einem ehemaligen Kohle-Tagebau geflutet wurde und nun ein wunderbares Erholungsgebiet ist.
Mit dem Elektroboot ging es eine Stunde über den großen See. Das war sehr angenehm, bei diesen hochsommerlichen Temperaturen.
Mit dem Elektroboot ging es eine Stunde über den großen See. Das war sehr angenehm, bei diesen hochsommerlichen Temperaturen.
Am Abend trafen wir uns in der „Ziegelei“, einer Gaststätte mit Zelten. Wie schon am Abend vorher musste niemand sich überlegen, was wir reden sollten. Obwohl wir uns jahrelang nicht gesehen hatten und teilweise einander gar nicht kannten, liefen die Gespräche problemlos hin und her und wir erfuhren einiges von unseren Mitschwestern.
Für den Samstag hatten wir uns eine Diakonisse aus Niesky „bestellt“: Schwester Wera. Mit ihr machten wir einen kurzen Rundgang durch die Altstadt und ließen uns die Reliefe vom „Biblischen Haus“ erklären.
Biblisches Haus
Das untere Stuckband zeigt alttestamentliche Szenen: die Erschaffung Evas, Sündenfall, Isaaks Opferung, Moses Gesetzgebung und Moses Schlangenerhöhung.Im Stuckband darüber Szenen aus dem Neuen Testament: Marias Verkündigung, Geburt Jesu, Jesu Taufe, das heilige Abendmahl und Jesu Kreuzigung.
Szenen aus dem alten Testament
Anschließend lotste Sr. Wera uns nach Herrnhut. Vielen war die Brüdergemeine nicht so sehr bekannt und so erlebten wir erst mal den Kirchsaal und einige Informationstafeln. Herrnhut ist seit kurzem dem „Weltkulturerbe“ zuzurechnen.
Und dann kam die „Sternelei“, die Arbeit mit den Herrnhuter Sternen. Wir konnten in der Schauwerkstatt zusehen, wie solche Sterne gemacht werden, konnten auch selbst einen Stern basteln, entdecken, welche neuen Farbzusammenstellungen und Größen es gibt und konnten natürlich etwas für zu Hause mitnehmen.
Abschließend gab es noch die Möglichkeit den Gottesacker zu besuchen, den alten Friedhof von 1730.
Abschließend gab es noch die Möglichkeit den Gottesacker zu besuchen, den alten Friedhof von 1730.
Bei der Weiterfahrt nach Obercunnersdorf konnten wir die Umgebindehäuser bewundern. Kleine, hübsche Häuschen, mit Schiefer gedeckt und bunten Mustern auf dem Dach verziert. Eine oder auch zwei Ecken eines solchen Hauses sind außen mit einer Konstruktion aus Holzbalken und Holzbögen verstärkt, um das Haus der damaligen Leineweber zu stützen, weil die Arbeit am Webstuhl die Häuser sehr vibrieren ließ.
Der Abschluss dieses Nachmittags endet im Café Brumme. Hier gab es so besondere Kuchen und Torten, dass die Auswahl schwerfiel.
Unser letzter Abend endete in einer Gaststätte direkt neben dem Flüsterbogen. Es ergaben sich wieder problemlos Gespräche miteinander.
Unser letzter Abend endete in einer Gaststätte direkt neben dem Flüsterbogen. Es ergaben sich wieder problemlos Gespräche miteinander.
Am Abreisetag trafen wir uns noch einmal mit den Görlitzern beim Frühstück. Wunderschöne Tage liegen hinter uns und es entstand der Wunsch, so etwas nächstes Jahr zu wiederholen.
„Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott uns fest in seiner Hand!“ Mit diesem gemeinsamen Lied gingen wir auseinander und es fiel manchen gar nicht so leicht.
„Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott uns fest in seiner Hand!“ Mit diesem gemeinsamen Lied gingen wir auseinander und es fiel manchen gar nicht so leicht.
Und dann machten wir Darmstädter uns auf den Weg der Rückreise.